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ALLGEMEINE KONSTRUKTIONSANFORDERUNGEN

Richtig geplant – perfekt verzinkt. Damit die Feuerverzinkung reibungslos und hochwertig durchgeführt werden kann, sollten bestimmte Konstruktionsregeln bereits in der Planungsphase beachtet werden.
Viele Probleme, wie Zinkeinschlüsse, Luftblasen oder aufwändige Nachbearbeitung, lassen sich durch einige einfache Maßnahmen vermeiden.
Diese Seite zeigt Ihnen, worauf es ankommt – für langlebige Ergebnisse, sichere Prozesse und weniger Aufwand für alle Beteiligten.

Warum sich gute Planung auszahlt

Denn Verzinken beginnt nicht erst im Zinkbad – sondern schon beim Zeichnen und Konstruieren.

 

Bei der Feuerverzinkung werden Ihre Bauteile in rund 450 °C heißes flüssiges Zink getaucht.
Damit das Zink alle Bereiche erreicht und später wieder sauber abfließen kann, muss die Konstruktion bestimmte Anforderungen erfüllen.

Typische Probleme ohne verzinkungsgerechtes Design:

Zink gelangt nicht überall hin → Korrosionsschutz unvollständig
Luft kann nicht entweichen → Explosionsgefahr & Fehlstellen
Bauteile verziehen sich durch Hitze → Passungen stimmen nicht mehr
Nachbearbeitung wird aufwändig oder gar unmöglich

Die gute Nachricht:


Diese Probleme lassen sich mit ein paar einfachen konstruktiven Überlegungen von Anfang an vermeiden.

Die wichtigsten Konstruktionsregeln im Überblick

1. Kesselgröße beachten

Beachten Sie bei der Konstruktion die maximal möglichen Abmessungen des Verzinkungskessels:

 

Maximale Kesselgröße:

L 8.000 x B 1.900 x T 3.000 mm

 

Zu große oder zu schwere Bauteile können sonst nicht bearbeitet werden.

Tipp: Teilen oder anpassen, wenn die Maße überschritten werden.

2. Bauteilgeometrie – Zugänglichkeit für Zinkfluss

Bauteile müssen so gestaltet sein, dass die Zinkschmelze alle Innen- und Außenflächen erreichen und wieder sauber abfließen kann.
Taschen, Spalten oder verdeckte Bereiche behindern die Zirkulation der Zinkschmelze und führen zu ungleichmäßigen Schichten oder Nacharbeit.

Gut

Offene, frei zugängliche Geometrie

Schlecht

Enge Zwischenräume, Taschen, Sacklöcher

3. Entlüftungs- und Ablauföffnungen

Hohlräume benötigen ausreichend große Entlüftungs- und Ablauföffnungen, damit Luft entweichen und Zink abfließen kann.
Ohne diese Öffnungen drohen Zinkeinschlüsse, Fehlstellen oder sogar Sicherheitsrisiken.
Faustregel:

  • Entlüftung ≥ 25 % der Profilquerschnittsfläche
  • Ablauf ≥ 30 % der Profilquerschnittsfläche

Gut

Gut positionierte Entlüftungs- und Ablauföffnungen

Schlecht

Geschlossene Hohlkörper ohne Öffnungen

4. Vermeidung von Spalten und Dopplungen

Schmale Spalten oder überlappende Bleche verhindern den freien Ablauf der Zinkschmelze und führen oft zu Zinkeinschlüssen,
dicken Schichten oder Nachbearbeitung.

Gut

Entwässerung gewährleistet, Spalt ≥ 8 mm oder geschlossen

Schlecht

Schmale Spalte (< 2 mm), überlappende Bleche ohne Abflussmöglichkeit

5. Materialdicken sinnvoll abstimmen

Große Unterschiede in den Materialdicken führen zu ungleichmäßiger Erwärmung im Zinkbad und erhöhen die Gefahr von Verzug
und ungleichmäßiger Zinkschicht.

Gut

Möglichst gleichmäßige Wandstärken

Schlecht

Starke Dickenunterschiede innerhalb eines Bauteils

6. Vermeidung geschlossener Hohlräume

Bauteile mit vollständig geschlossenen Hohlräumen ohne Öffnungen dürfen nicht verzinkt werden.
Sie können beim Tauchprozess explodieren oder unzureichend beschichtet sein.

Gut

Offen oder mit korrekt dimensionierten Öffnungen

Schlecht

Vollständig geschlossene Hohlkörper

7. Spannungen vermeiden

Konstruktionen sollten möglichst spannungsarm ausgeführt sein.
Ungünstige Schweißnähte, große einseitige Flächen oder unsymmetrische Bauteile können sich im heißen Zinkbad verziehen.

Gut

Spannungsarm und symmetrisch konstruiert

Schlecht

Schweißnähte ohne Ausgleich, einseitige Flächen

8. Aufhängepunkte berücksichtigen

Bauteile müssen sicher an Traversen aufgehängt werden können.
Aufhängepunkte sollten stabil, tragfähig und so platziert sein, dass der Zinkfluss nicht beeinträchtigt wird.

Gut

Geplante, tragfähige Aufhängepunkte

Schlecht

Fehlende oder schlecht platzierte Aufhängungen

9. Transport- und Handhabungsstellen

Insbesondere schwere oder große Bauteile sollten für den Transport und das Handling geeignete Greif- oder Kranstellen aufweisen.

Gut

Geplante Greif- oder Anhebepunkte

Schlecht

Keine oder schwer zugängliche Greifstellen

Fragen zur Konstruktion?
Wir beraten Sie gern, bevor es ans Verzinken geht.

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